Der Akazienkavalier
Von Menschen und GärtenVon Menschen und Gärten
Gärten sind Seelenlandschaften und Schicksalsorte. Sie wirken als Lebensquell und können Glück vollkommen machen. Sie können Verzweifelte trösten und Feindschaften mildern. In schweren Zeiten sind sie überlebenswichtig.
Ulla Lachauer kehrt zurück in die Gärten ihrer westfälischen Kindheit. Sie besucht Gärten in ganz Deutschland: Ein Birnbaum steht im Mittelpunkt einer bewegten Familiengeschichte. Auf der Schwäbischen Alb züchtet ein aus Ungarn vertriebener Bauernsohn Paprika. Eine blinde Gärtnerin spricht von den Farben der Pfingstrosen. Jeder betrachtet einen Garten anders – Großstädter oder Dorfmensch, die Dichterin, der Comedy-Star, die Hebamme, der Bettler, ein Kriegsgefangener in Feindesland.
Ulla Lachauer erzählt von Begegnungen mit Menschen und Gärten. Ein Lektüregenuss.
Pressestimmen:
„Das Menschliche, nicht das Botanische. Es geht Ulla Lachauer nicht darum, wie man Rosen beschneidet, sondern welche Erinnerungen Rosen auslösen, was sie einem Menschen bedeuten, wie er sie behandelt. Dass sie selber Gladiolen nicht leiden mag, dafür, das weiß sie genau, können ja die Blumen nichts, daran ist Großtante Minchen schuld. In ihrem Buch spaziert sie durchs Leben, das eigene und das ihrer Figuren, wie durch einen Garten, schweift ab, kehrt zurück, läuft hin und her zwischen Geschichte und Gegenwart, eine Schicht nach der anderen wird freigelegt.“ (Der Tagesspiegel)
„Hier sieht man sofort alles vor sich, jeden einzelnen Menschen und jeden Garten, den Ulla Lachauer in ihrer Geschichtensammlung beschreibt. Am eindrucksvollsten in ihrem Porträt einer blinden Gärtnerin, die sich schon als Kind in diesem ganz besonderen Ort so frei bewegen konnte wie sonst nirgends.“ (Brigitte)
Ein Grundgedanke durchzieht die achtzehn reichhaltigen Texte über den Wandel der Mensch-Natur-Beziehungen: die Spiegelung unserer Abhängigkeiten von Moden, die Überlegung, dass Konflikte und historische Entwicklungen den Garten keineswegs aussparen. Neben Glücksmomenten und kleinen Wundern rangieren skeptische, fragende Einblicke in Familiengeschichten, die sich zwischen Beeten und Birnbaum ereignen. Letztlich sucht sie in der Pflanzenwelt, mit der wir uns umgeben, die vernarbten Stellen, die Kriege und Diktaturen hinterlassen haben, die von Flucht oder einem gehetzten Leben erzählen.“ (Mannheimer Morgen)