Der Bienenkönig
Das gute Leben des Franc ŠivicFoto: Franc Šivic
Der Bienenkönig.
Das gute Leben des Franc Šivic.
„Den Bienenkönig“ nennen ihn manche. Auf einem Foto sieht Franc Šivic tatsächlich so aus: Er trägt – auf nackter Haut – einen majestätischen Bart aus Bienen, von den Schläfen bis zur Brust. An einem südlich warmen Septembertag hat er mir seine Geschichte erzählt. „Mein ganzes Leben lang haben mir die Bienen Glück gebracht.“ Er ist noch ein kleiner Junge, als er von Ljubljana zu seiner Großmutter aufs Land geschickt wird. Vor der Einschulung soll er ein Jahr lang Kühe hüten. An einem Junitag entdeckt er im Dorf ein großes, buntes Bienenhaus und ist völlig hingerissen. „Ich will Imker werden“, beschließt der Sechsjährige. Der Krieg ist damals gerade zu Ende, das sozialistische Jugoslawien ein Jahr alt.
Bereits als Schüler hält er im elterlichen Garten in Ljubljana drei Völker. Durch den Imker-Verein gerät er in oppositionelle Kreise, und „weil der Wald die Urheimat der Bienen ist“, studiert er Forstwirtschaft. Bienen öffnen ihm früh das Tor zum Westen, sie lassen ihn zum Forscher und meisterhaften Fotografen werden. Sogar in der Liebe, bei der Eroberung seiner Frau Silvana, spielen sie eine Rolle. Heute, in der freien Republik Slowenien, ist der Imker Šivic ein gefragter Mann.
Mein Tag mit Franc Šivic führt mich in ein kleines, immer noch bäuerliches Land, das seinen eigenen Traum von Europa lebt und die Traumata der Vergangenheit nicht los wird. Von Ljubljana sind wir zu seinen Bienenvölkern gefahren, in den eigens für sie angelegten Garten, hoch über der adriatischen Küste.
Ich durfte einen Blick in seine Welt tun.
Die Geschichte von Franc Šivic steht auch in meinem Buch
„Von Bienen und Menschen“.
PRESSESTIMMEN: In der „FAZ“ vom 5. September 2017 lobt Oliver Jungen das E-book als leichte, beschwingte Reportage: „Und weil vielleicht nirgends auf der Welt Bienen und Imker so sehr verehrt werden wie in Slowenien, ist „Der Bienenkönig“ auch eine Liebeserklärung an das zauberhafte karstige Land mit seinen amönen Städten, das sonst ja vor allem Peter Handke besingt.“